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Crowdinvesting PlattformTalk Österreich: Was steckt hinter dem Immobilien-Crowdinvesting-Boom?

07.06.2019 12:32 Wie ist die überproportionale Anlegernachfrage nach Immobilien-Crowdinvestments zu erklären? Handelt es sich dabei nur um eine kurzfristige Momentaufnahme oder wird man sich generell an einen Immobilien-Crowdinvesting-Marktanteil jenseits der 90% gewöhnen müssen? Antworten in Ausgabe #2 des CrowdCircus.com „PlattformTalk Österreich“.
Crowdinvesting PlattformTalk Österreich: Was steckt hinter dem Immobilien-Crowdinvesting-Boom?

Über den CrowdCircus.com „PlattformTalk Österreich“: Im regelmäßigen Intervall stellen wir im Rahmen dieser Artikelserie österreichischen Crowdfunding-Plattformen ein und dieselbe Frage zu unterschiedlichsten relevanten Themen– alle erhaltenen Antworten werden anschließend gesammelt & kostenlos auf CrowdCircus.com, in unserem Newsletter sowie in unseren sozialen Netzwerken verbreitet.

Crowdinvesting PlattformTalk Österreich: Die Frage der aktuellen Ausgabe

Wie ist Ihrer Meinung nach die - im Vergleich zu anderen Branchen - überproportionale Anlegernachfrage nach Immobilien-Crowdinvestments zu erklären? Handelt es sich dabei nur um eine kurzfristige Momentaufnahme oder werden wir uns generell an einen Immobilien-Crowdinvesting-Marktanteil jenseits der 90% gewöhnen müssen?

Joerg Bartussek, Finnest.com

In Zeiten von Niedrigstzinsen, stark schwankenden Aktienkursen und Krypto-Skandalen sind Anleger verständlicherweise auf der Suche nach einem „sicheren Hafen“ für Ihr Erspartes. Sie hoffen diesen in virtuellem Beton-Gold zu finden. Wie sich gezeigt hat, sind online Immobilen-Investments aber leider auch nicht immer das Gelbe vom Ei. Die ersten großen Ausfälle, die wir bereits gesehen haben, werden den Anleger-Appetit bremsen. Und so wie bei den etablierteren Crowdinvesting-Kategorien, wird sich auch beim Immo-Crowdinvesting der Markt wieder beruhigen und sich die Spreu (Glücksritter) vom Weizen (seriöse Plattformen) trennen.

Wolfgang Deutschmann, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter ROCKETS Holding

Von bislang rund EUR 43 Mio. Investments auf unseren ROCKETS-Plattformen wurde knapp die Hälfte des Volumens in nachhaltige Start-ups und etablierte Unternehmen veranlagt, sie liegen fast gleichauf mit Immobilien. Sowohl bei Angebot als auch Nachfrage sehen wir hier über die vergangenen Jahre ein relatives Gleichgewicht.

Immobilien-Crowdinvesting baut auf einer der etabliertesten Veranlagungsformen in Österreich auf, Immobilien waren gleich nach dem Sparbuch immer das beliebteste Anlageinstrument in unserem Land. Mit Crowdinvesting haben wir 2015 als erste Plattform in Österreich auch für KleinanlegerInnen den Zugang zu diesem Segment geöffnet. Der Zuspruch war vom Start weg äußerst positiv. Denn, ein bereits im Bau befindliches oder teilverwertetes Projekt mit vergleichsweise kurzer, begrenzter Laufzeit sowie Fixverzinsung stellt für AnlegerInnen eine überschaubare Investitionsvariante dar, zumal sie ab einem Betrag von EUR 250 einsteigen können. Als einzige Plattform im deutschsprachigen Raum lassen wir für jedes einzelne vorgestellte Projekt auch ein unabhängiges Gutachten von einem Sachverständigen erstellen, das wir den Investoren zur Information zur Verfügung stellen. 

Bei Crowdinvesting in etablierten Unternehmen sind auf unserer Plattform LION ROCKET die Zinssätze und Laufzeiten vergleichbar jenen beim Immobilien-Crowdfundings. Wir präsentieren ausschließlich Unternehmen mit einer mehrjährigen erfolgreichen Geschäftsentwicklung. Viele unserer Kunden verbinden bei der Kampagne ihr Zinsangebot mit Sach-Bonifikationen oder erfolgsabhängigen Zusatzzahlungen – das dient dann auch der Kundenbindung.

Crowdinvesting in Start-ups bedeutet als dritte Variante für die Anleger im Vergleich längere Laufzeiten und ein größeres Risiko, aber auch höhere Ertragsmöglichkeiten. Viele Anleger bei Start-up-Investments beschäftigen sich intensiv mit dem jeweiligen Unternehmen bzw. der Branche. Bei nachhaltig ausgerichteten Veranlagungen investieren sie gezielt in gute Ideen und Geschäftsmodelle, um diesen zum Durchbruch zu verhelfen und am Erfolg zu partizipieren.

Mit GREEN ROCKET und LION ROCKET haben wir bislang 77 Projekte von nachhaltigen Start-ups und etablierten Unternehmen mit rund EUR 20 Mio. erfolgreich finanziert. Darunter sind großvolumige Platzierungen wie zuletzt Scarletred mit knapp EUR 600.000, Habibi & Hawara mit vorzeitig ausgeschöpften EUR 500.000 oder Exytron mit rund EUR 640.000. In Summe stehen klassische Crowdinvestings der Immobilienbranche nicht hinten nach.

Wir bauen bei unserem Erfolg in diesem Bereich auf etablierten Prüfverfahren und einer professionellen Begleitung der Unternehmen im Austausch mit Investoren und Multiplikatoren auf. Das überzeugt Anleger und Unternehmen– in allen Segmenten.

Die erweiterten Möglichkeiten für Crowdinvesting im Rahmen des neuen Alternativfinanzierungs- und Kapitalmarktgesetzes sowie der bevorstehenden Crowdfunding-EU-Vorordnung sehen wir als wichtige Voraussetzung, um Crowdinvesting als wesentliche Säule zur Mittelstandsfinanzierung weiter auszubauen.

Anschließend an die ersten Anleihenbegebungen im Immobilienbereich bereiten wir nun auch auf GREEN ROCKET die erste Anleihe im Volumen von bis zu EUR 2 Mio vor, die ab Mitte Juni zur Zeichnung präsentiert wird. Darüber hinaus stellen wir im Juni vier neue Investitionsangebote allein auf GREEN ROCKET vor.

Mit den neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen und unserer eigens entwickelten Emissions-Software können wir Aktiengesellschaften bei der Kapitalerhöhung, also der Ausgabe von neuen Aktien, sowie der Vorbereitung eines Börsengangs begleiten. Darin sehe ich noch großes Potenzial für weiteres Wachstum. Unsere ROCKETS Plattformen werden daher auch weiterhin ihre klare Ausrichtung in allen drei Segmenten ausbauen, um für jeden interessierten Investor attraktive Möglichkeiten zur Veranlagung und Risikostreuung zu präsentieren.

Mag. Andreas Zederbauer, dagobertinvest gmbh

Die Attraktivität von Immobilen Projekten hat aus meiner Wahrnehmung mindestens 5 Gründe:

  1. Die Laufzeiten: Anleger schätzen kurze Laufzeiten. Immobilienprojekte haben Laufzeiten zwischen 12 bis maximal 30 Monaten. Andere Crowdinvestings bieten Laufzeiten von 7-10 Jahren.
  2. Ein planbarer Exit: Durch den Verkauf einer fertiggestellten Immobilie gibt es einen automatischen Exit (= Zeitpunkt für eine mögliche Rückzahlung). Zu diesem Zeitpunkt hat der Immobilien Entwickler auch das Cash für eine Rückzahlung. Zum Unterschied zu Unternehmensfinanzierungen: Hier muss der Geschäftserfolg so extrem gut sein, dass eine Rückzahlung aus dem laufenden Cashflow erwirtschaftet werden kann. Bei 7% Zinsen und einer Laufzeit von 10 Jahren verdoppelt sich der Rückzahlungsbetrag bereits!
  3. Die Regelmäßigkeit und Gleichförmigkeit: Ein Anleger, der einmal in ein Immobilienprojekt investiert hat, tut dies mehrfach wieder, weil ein gestreutes Anlageportfolio entsteht. Bei Start-up Finanzierungen kauft der Investor eine Geschäftsidee oder eine Innovation. Diese Investition macht er aber in der Regel nicht seriell.
  4. Die Verständlichkeit: Jeder Mensch kann eine Beteiligung an einer Immobilien-Projektfinanzierung verstehen: Bauträger braucht Eigenmittel, mit diesen Eigenmitteln wird ein Projekt realisiert, danach verwertet er und mit dem Verkaufserlös werden die Darlehen zurückbezahlt. Diese Story ist in jedem Immobilienprojekt die gleiche und somit erlernbar. Im Gegensatz dazu muss bei anderen Crowdinvestings immer das Businessmodell umständlich erklärt werden.
  5. Die Prüfbarkeit von Projekten: Auch wenn wir gerade in die Phase kommen, wo auch einige wenige Immobilienprojekte notleidend werden (Insolvenzen in DE) oder mit Verspätung zurückbezahlt werden (wie aktuell bei uns), so muss man trotzdem feststellen, dass diese Störungen bei ca. 650 umgesetzten Projekten im deutschsprachigen Raum vertretbar wenig Risiko sind. Die Ausfalls Quoten von Unternehmensfinanzierungen in der Frühphase sind deutlich höher.

Ich glaube dass die hohen Marktanteile im Immobilien Crowdinvesting keine Momentaufnahme ist, sondern – aus den oben genannten Gründen - ein längerfristiger Trend. Die Frage ist aber dabei nicht wie stark Immobilen Crowdinvesting in Österreich ist, sondern wie schwach alle anderen Formen. Ich finde diese Immo Lastigkeit ehrlich gesagt keinen wünschenswerten Zustand. In Deutschland beispielsweise gibt es einen funktionierenden und auch etablierten Markt im Bereich von Crowd Lending, wo „normale“ Kredite an etablierte Unternehmen ausgereicht werden (keine Frühphasenfinanzierung). Ich denke, dass Nachrangdarlehen für längerfristige Unternehmensfinanzierungen auch nicht die passende Finanzierungsform sind. Dies wurde in anderen Märkten schon erkannt, in dem Zusammenhang sind die 90% auch ein Österreichisches Unikat.

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