Auf knapp 6,37 Milliarden Euro ist der Impact-Investing-Markt in Österreich im Jahr 2021 angewachsen, das bedeutet eine Steigerung von 206 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Gesamtvolumen von nachhaltigen Geldanlagen liegt hierzulande gar bei 63 Milliarden Euro.2 „Das Hauptmotiv der Investorinnen und Investoren am Impact Markt ist sicherlich die Lösung drängender globaler Probleme. Dennoch muss man deswegen nicht auf Rendite verzichten, und es zeigt sich, dass Impact-Investitionen häufig auch auf finanzieller Ebene punkten“, weiß Daniel Horak, Geschäftsführer des digitalen Finanzierungsanbieters CONDA.
CONDA beobachtet auf seiner Plattform ähnliche Entwicklungen, wie Horak erzählt: „Schon das erste Projekt unserer zehnjährigen Geschichte – wohnwagon – ging in diese Richtung. Finanziert wurde ein Tiny House, welches im geschlossenen Kreislauf funktionieren und die Zukunft des Wohnens greifbar machen sollte. Seither liegt unser Fokus auf nachhaltigen Themen und Projekten. Gerade in den letzten Jahren sorgten Cases mit Impact immer häuifger für eine hohe Somme an Investments, und besonders viele Anleger:innen zeigten Interesse.“
Insgesamt knapp 55 Millionen Euro wurden bei CONDA in 24 Impact-Projekte investiert, knapp 13.000 private Investorinnen und Investoren waren an der Summe in den vergangenen Jahren beteiligt. Während man in den Anfangsjahren als Crowdinvesting-Pionier groß wurde, hat CONDA das Angebot in letzter Zeit deutlich erweitert und fungiert als umfassender Lösungsanbieter für Startups und KMU im Bereich der digitalen Unternehmensfinanzierung.
Eigenemissionen als Zugpferd der Impact Investments
Eine dieser möglichen Lösungen stellt die Eigenemission dar, besonders für KMU eine interessante Option zur Generierung von Eigenkapital. Im Bereich der Impact Investments stechen die beiden heimischen grünen Energieunternehmen W.E.B. Windenergie AG mit über 25 Millionen Euro und oekostrom mit über 16,5 Millionen Euro an gesammelten Investments heraus.
„Die 17 Ziele der nachhaltigen Entwicklung, oder auch SDGs, werden künftig bei Investitionen eine maßgebliche Rolle spielen. Investments in Unternehmen oder Projekte, die keine dieser 17 Ziele anvisieren, werden in Zukunft sicherlich weniger rentabel sein als Impact Investments“, ist Daniel Horak überzeugt. Die beiden genannten Beispiele W.E.B. Windenergie AG und oekostrom erfüllen beispielsweise die SDG-Punkte sieben „Zugang zu leistbarer, zuverlässiger, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern“ und 13 „Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen“.
Für das Geschäftsfeld von CONDA werden die SDGs in den nächsten Jahren ohnehin immer wichtiger, wie Daniel Horak verrät: „Einerseits ist es uns immens wichtig, einen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft zu leisten. Andererseits sind wir überzeugt, dass so Investorinnen und Investoren am stärksten von unserem Angebot profitieren können. Daher wird unser Schwerpunkt definitiv noch stärker auf Projekten im Bereich der SDGs liegen.“
Solarbakery und Clean & Green – Fokus auf Ende des Hungers
Aktuell laufen auf CONDA zwei Kampagnen im Bereich des Impact Investments – beide zielen hauptsächlich auf die Bekämpfung des Welthungers ab. Solarbakery ist der weltweit erste Anbieter von voll-ausgestatteten, mobilen und energieautarken Container-Bäckereien. In der ersten Kampagne 2021 konnte das Unternehmen bereits 500.000 Euro sammeln und damit einen ersten Prototypen der Bäckerei im Kongo aufstellen. Diese hat bis dato 114 Arbeitsplätze geschaffen und knapp drei Millionen Brote gebacken.
In der aktuellen Kampagne hofft man erneut auf 500.000 Euro an Investments, der Zuspruch ist ein Monat vor Kampagnenende bereits groß. Bis zu 10,68 Prozent p.a. erwartete durchschnittliche Verzinsung über eine Laufzeit von sieben Jahren wird den Investorinnen und Investoren in Aussicht gestellt. Aktuell liegt der Fokus auf dem Aufbau einer eigenen energieautarken Bäckereikette im Senegal mit landesweit bis zu 30 Standorten und eigens ausgebildeten Bäcker:innen.3
Bei Clean & Green möchte man der drohenden weltweiten Eiweißknapp – resultierend aus steigender Weltbevölkerung und sich ändernden Essgewohnheiten – zuvorkommen. Durch neu gedachte Fischzucht mit Inland-Aquakultur und regenerative Landwirtschaft wird eine ehemalige Wüstenfläche begrünt, für die Landwirtschaft genutzt und zur Zucht von Buntbarschen, Algen und Salicornia genutzt. 250.000 Euro an Investments erhofft man sich seitens Clean & Green, bis zu 14,70 Prozent p.a. über sechs Jahre erwartete Verzinsung wird in Aussicht gestellt.4
„Die Wachstumschancen dieser Projekte sind enorm. Dementsprechend groß sind auch die Chancen der Anleger:innen, wenn sie frühzeitig einsteigen. Unternehmen, die wie Solarbakery oder Clean & Green, einen wichtigen Beitrag für eine bessere Zukunft leisten möchten wir auch in Zukunft zu einer erfolgreichen Finanzierung verhelfen“, so Daniel Horak.
1 Sustainable Development Goals
2 Österreich - FNG - Forum Nachhaltige Geldanlagen (fng-marktbericht.org)