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Marktplatz für Projekte und Investoren
Der einzelne Anleger kann sich alleine kaum einen umfassenden Überblick über Projekte und Investitionsmöglichkeiten in nachhaltigen Aktivitäten verschaffen. Dafür gibt es heute spezialisierte Online-Marktplätze, die Projektinhaber und Investoren zusammenführen. Die Idee: Viele Privatpersonen, die sich jeweils mit einzelnen überschaubaren Geldbeträgen beteiligen, können in der Summe größere, umfassende und nachhaltige Vorhaben ermöglichen. Dabei profitieren sie von Renditechancen und gleichzeitig davon, mit ihrem Investment positive soziale oder ökologische Wirkungen zu erzielen. Die Projektanbieter, insbesondere aus Afrika oder Indien, können sich auf diesen Plattformen wiederum deutlich günstiger finanzieren als über ihre heimischen Kapitalmärkte. Die Marktplätze führen nicht nur beide Seiten zusammen, sondern nehmen vorab stets umfassende Bewertungen der Projekte vor.
Jedes Projekt wird durchleuchtet
Bevor ein Vorhaben etwa auf bettervest.com präsentiert wird, durchläuft es einen umfassenden Katalog an Prüfkriterien. Die Crowdfunding-Plattform für "grüne" Geldanlagen wurde 2012 ins Leben gerufen. Zu den Grundvoraussetzungen gehört es hier, dass die Vorhaben positive Auswirkungen haben und sich an den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen orientieren. Stets stehen dabei Klimaschutz, Umweltschutz und soziale Ziele im Vordergrund. Aber natürlich werden auch die wirtschaftlichen Erfolgsaussichten beleuchtet, die Grundvoraussetzung für eine Platzierung sind. Der aktuelle Schwerpunkt des Marktplatzes liegt auf Entwicklungsvorhaben in Afrika und Indien, daneben gibt es ebenfalls Projekte in Deutschland und Europa. Bereits ab 50 Euro sind Investitionen bei einer durchschnittlichen Rendite von sieben Prozent möglich. Gleichzeitig informiert bettervest transparent über Risiken der Anleihen oder Nachrangdarlehen.
Umweltfreundliche Herde für Kenia
Ein aktuelles Erfolgsbeispiel: Ein Unternehmen fertigt in Kenia besonders effektive und emissionsarme Holzherde. Die Rauchentwicklung im Vergleich zu vielfach noch üblichen offenen Feuern sinkt um 80 Prozent, dabei benötigt der Herd deutlich weniger Holz. Mit diesem Projekt hat das Unternehmen nicht nur eine ökologische und günstige Lösung für arme Bevölkerungsschichten in Afrika entwickelt, sondern gleichzeitig eine Vielzahl an Arbeitsplätzen geschaffen.
Solarenergie für afrikanische Dörfer
Um eine umweltfreundliche, nachhaltige Energieversorgung für abgelegene afrikanische Dörfer kümmert sich wiederum Pawame, ebenfalls ein erfolgreiches Projekt der Crowdfunding-Plattform. Das Unternehmen bringt Solarsysteme in Regionen, die bisher noch von jeglicher Stromversorgung abgeschnitten waren. Zugleich tritt es als Kreditagentur auf und ermöglicht Anschaffungen für die Dorfbewohner oder vergibt Bildungskredite. Für dieses nachhaltige Konzept wurde Pawame mehrfach ausgezeichnet.